Kuba – Ein Land zwischen Revolution und Umbruch

Aktuell existiert ja ein wahrer Reisetrend in das größte Archipel der großen Antillen.
Dem haben wir uns mal angeschlossen…
Nachdem US Außenminister Kerry 2015 die US-Botschaft wieder in Betrieb genommen hat, scheint jeder noch einmal ein ursprüngliches Land jenseits unserer kapitalistischen Überreizung vorfinden zu wollen.

Zugegeben, Autos der 50er, einfache Lebensverhältnisse und das Fehlen von Ketten a la „Starbucks“, „McDonalds“ und Co haben sicher ihren Charm.
Frei zugängliches Internet an jedem Ort der Insel hat es auch noch nicht durch die streng regulierte Verwaltungsorganisation des sozialistischen Staates geschafft.
Bevor man abtauchen kann in die digitalen Welten, ist der Erwerb eines WiFi-Vouchers nötig.
Nach bis zu 1,5h in der Warteschlange einer Filiale der staatlichen Telekomunikationsbehörden ETECSA bekommt man diesen unter Vorlage und Registrierung des Reiespasses und 1-2CUC (=1-2 EUR) pro Stunde.
Schnellen Zugriff ins WWW garantiert das natürlich noch nicht. Schließlich teilt man sich das WLAN – welches nur an bestimmten öffentlichen Plätzen zur Verfügung steht – mit 1000en Anderen.

Der große Vorteil, das Fehlen der Pushbenachrichtigungen von sozialen Netzen, Newstickern und Co. zwingt zum Abschalten medialer Überreizungen.
Wer mich kennt weiß natürlich wie schwer besonders mir sowas anfangs gefallen ist 😉

Auch die Infrastruktur benötigt noch einiges an Investition. So gut wie nie habe ich schlechtere Straßenbedingungen vorgefunden wie hier.
Drei Platte Reifen am Mietwagen, verbunden mit drei gebrochenen Wagenhebern die uns zum Reifenwechseln zur Verfügung standen sind nur ein Teil der Geschichte.
Auch das am Mietwagen drei Radmuttern zur Befestigung des Rades ausreichend sind wissen wir jetzt.

Nichtsdestotrotz, das Land mit seinen liebenswürdigen Menschen und der abwechslungsreichen karibischen Landschaft ist allemal eine Reise Wert.
Hier ein paar Bilder von unserem 3,5 wöchigen Trip der in Havanna startete und auch geendet hat.

Die Punkte welche wir besucht haben im wesentlichen:

Havanna – Start und Endpunkt unserer Reise

Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Metropole der Karibik. Schon wenn man ankommt ist man umgeben von kubanischen Salsaklängen und Rhythmen.
Farbenprächtigen Wände, alte Hausfassaden und viele Oldtimer lassen einen gleich in den karibischen Flair eintauchen.

 

Vinales – Das landschaftlich reizvolle Tabakland

Etwa zwei Autostunden westlich von Havanna befindet sich ein wunderbares fruchtbares Land mit tollen Bergen und Hügeln. Umgeben von Tabak- und Kaffeeplantagen ist es eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch.
Hier haben wir uns Radel ausgeliehen um die Gegend ausgiebig zu erkunden.

 

Cayo Levisa – Karibische Traumstrandinsel nördlich von Vinales

Etwa eine Autostunde plus dreißig Fährminuten nordöstlich von Vinales befindet sich eine kubanische Insel die einen ersten Eindruck auf die traumhaften Karibikstrände gibt.

 

Schweinebucht

Vor genau 56 Jahren (17.-19. April 1961) scheiterte hier eine von der CIA unterstützte Invasion gegen die Regierung Fidel Castros durch Exilkubaner.
Jetzt wird jedes Jahr ein Dorffest in Playa Giron veranstaltet welches drei Tage dauert und den gewonnenen Kampf zelebriert.
In der Schweinebucht haben wir außerdem eine Krokodilfarm besucht und waren zum Schnorcheln unterwegs.

Von April bis Mai kreuzen Millionen von Krebsen die Straße an der Schweinebucht. Eine Kollision ist leider unvermeidlich.
Letztendlich haben sich die überfahrenen Krebse aber mit zwei platten Reifen bei uns gerächt:

Die Schweinebucht rund um Playa Giron bietet an der Felsküste ideale Bedingungen um im karibischen Gewässer zu schnorcheln:

 

Cienfuegos

Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Zentralkuba wird auch „Perle des Südens“ genannt.

 

El Nino National Park

Der Nationalpark zwischen Cienfuegos und Trinidad war nur über eine abenteuerliche Piste mit unserem Mietwagen zu erreichen.

 

Trinidad

Für mich die schönste Stadt Kubas mit ihrem ganz besonderen Flair.
Umgeben von Zuckerrohr-, Tabak und Kaffeeplantagen gehören die engen Gassen und die perfekt erhaltene Kolonialarchitektur eindeutig zu den Highlights.
Zusätzlich haben wir einen Tagesausflug auf die südliche Nachbarinsel Cayo Blanco gemacht.

 

Playa Santa Lucia – La Boca

Hier haben wir definitiv unseren Erholungspunkt gefunden.
Die kleine Bucht Playa Coco westlich auf der Playa Lucia Landzunge ist noch nicht touristisch überlaufen gewesen.
Niedergelassen haben wir uns in einer Casa Particular in dem kleinen Fischerdorf La Boca.
In den Abend- und frühen Morgenstunden hat ein Bullenhai welchen wir „Freddy“ getauft haben regelmäßig nach dem Rechten gesehen.

Direkt vor unserer Casa Particular haben wir uns den Bullenhai „Freddy“ als Haustier gehalten 😉

Freddy hat uns natürlich nicht davon abgehalten vor dem Strand schnorcheln zu gehen:

 

Baracoa

Die Stadt im Osten Kubas wurde vor ca. sechs Monaten durch Hurricane Matthew schwer verwüstet.
Auch während unserer Anreise vom Norden her über Moa waren wir einem mittelschweren Unwetter ausgesetzt welches die Flüsse selbst über Brücken treten lies.
Das Überqueren der überschwemmten Brücke hat uns mit unserem Kleinwagen einiges an Überwindung gekostet.
Ein Video weiter unten zeigt wie wir am Tag darauf (diesmal mit einem Jeep-Taxi) aus dem Humboldt-Nationalpark zurückkommen.
Besucht haben wir außerdem eine Kakaoplantage und sind auf dem Rio Yumuri Boot gefahren.

Einen interessanten Artikel zu Baracoa nach dem Hurricane findet ihr übrigens hier! 

Auf dem Rückweg aus dem Humboldt Nationalpark überqueren wir mit einem Jeep-Taxi die Brücke welche wir einen Tag zuvor schon mit unserem Kleinwagen überfahren mussten:

 

Guantanamo – Santiago di Cuba

Mit dem Namen Guantanamo verbindet in diesen Zeiten natürlich jeder erstmal das Strafgefangenenlager welches die USA unter menschenrechtswidrigen Verhältnisse auf ihrer US Base errichtet haben.
Für mich ist es unglaublich, dass sich nur etwa 500m neben Gebäuden, in denen Häftlinge ohne jeden fairen Prozess und jeder rechtlichen Grundlage gefangen gehalten werden, der einzige McDonalds der Insel befindet(!!!).
Von einem Aussichtspunkt konnte man zumindest einen groben Blick auf die US Base erhaschen.

Berühmtheit hat die Region natürlich auch durch den weltbekannten Hit „Guantanamera“ erhalten in der über eine Bäuerin aus Guantanamo gesungen wird.
Nach unserem Kubaaufenthalt ist dieses Lied übrigens für die nächsten Jahre nicht mehr ertragbar!

Santiago di Cuba ist die heißeste Stadt Kubas und sowohl Nationalheld Jose Marti als auch Fidel Castro liegen hier in einem Mausoleum begraben.

 

Moron – Cayao Coco

Moron war unser Ausgangspunkt für einen Tagesausflug zur nördlichen Insel Cayo Coco welche durch eine 22km lange Dammstraße mit dem Festland verbunden ist.

 

Varadero

Die Touristenhochburg mit ihren zahlreichen AllInkl-Hotels bildete den Abschluss unseres Trips.
Natürlich haben wir uns auch hier nur in einem Casa Particular einquartiert und waren uns schnell wieder einig, dass Pauschalurlaub nicht so unser Ding ist.

Das kristallklare Wasser in Varadero ist ein echter Karibiktraum:

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